Asakas Wohnung

Asakas Wohnung ist mehr oder weniger schlicht gehalten. Sie besteht aus drei gut beleuchteten Zimmern; dem Wohnzimmer, wo sich ein kleiner Tisch mit vier Stühlen befindet und der Küche, die von diesem Raum nur durch eine Theke getrennt ist, dort befinden sich eine Kochtheke mit Herd und kleinen Schränken darin, ein Spülbecken und ein Kühlschrank. Der dritte Raum ist das Badezimmer. Dieses ist von den anderen Beiden mit einer Schiebetür getrennt und dort sind eine Badewanne, ein Waschbecken mit Spiegel und eine Toilette vorzufinden.

Ruhig schlenderte Asaka nun durch das Wohngebiet, immer darauf bedacht, nicht allzusehr aufzufallen. Mit der Zeit verfiel sie unwichtigen Gedanken und bewegte sich unbewusst zu ihrem früheren Zuhause. Dass sie diesen Weg noch kannte, hätte sie selbst nicht erwartet, schließlich ist es sehr lange her, dass sie diesen Weg das letzte Mal ging und an Noir konnte sie sich von damals auch nichtmehr erinnern. Erst als das Mädchen stehen blieb, fiel ihr auf, wo sie sich befand. Schnell huschte sie um die nächste Ecke, damit ihre Tante sie nicht erwischte und möglicherweise doch noch erkannt wurde. Ah...!, rief sie, als sie gegen etwas stieß und auf dem Boden landete. Asaka schaute auf, um zu sehen, wogegen sie gerannt ist, und sah dort einen älteren Herren stehen, der sich den Rücken rieb. Neben ihm lag eine Tüte mit Lebensmitteln auf dem Boden. Oh, entschuldigen Sie bitte vielmals, Mr., brachte sie hervor, während sie aufstand und die Tüte des Mannes aufhob, Haben Sie sich verletzt? Das tut mir leid... Oh, hier ist Ihre Tüte! Der Mann drehte sich langsam um. "Ach, mein Kind, dankeschön, ist doch halb so wild! Ich glaube, du bist ein gutes Mädchen.", sagte er hustend und kramte einen roten Apfel aus der Tüte. "Hier, der ist für dich." Dankend nahm Asaka den Apfel an, welcher vom Sturz eine kleine Delle hatte, und fragte noch bevor der Mann weiter gehen konnte: Ach, Mr., könnten Sie mir vielleicht sagen, wer in diesem Haus dort drüben wohnt? "Nun", sagte der Ältere, "in diesem Haus wohnt schon länger niemand mehr, irgendwas muss vor einigen Jahren dort vorgefallen sein, doch seitdem steht es leer. Aber soweit ich weiß, ist dieses Haus noch immer im Besitz der Familie Nagare, falls dir das weiterhilft." Erneut bedankte sich das Mädchen und ging sichtlich erleichtert zu ihrem ehemaligen Zuhause. Wenn das stimmt, was der Mann sagte, dann muss meine Tante kurz nach mir ausgezogen sein. Warum das Haus bloß die ganze Zeit über nicht neu besetzt wurde? Naja, dass es noch in unserem Besitz ist, bedeutet wohl, dass jemand noch dafür zahlt... Wer auch immer soetwas macht, mir kommt das nur gut. Solange sich niemand beschwert, wird hoffentlich niemand etwas dagegen haben, dass ich wieder hier wohne... Daraufhin schob sie die Tür auf und trat ein. Nichts hatte sich dort verändert, nur musste dringend einmal Staub gewischt werden. Danach dürfte die Wohnung wieder aussehen, wie früher. Doch darum kann ich mich auch noch an einem anderen Tag kümmern, heute ist vorerst genug passiert, dachte Asaka sich holte sich ihren Fuuton aus der Ecke des Raumes, breitete ihn aus und legte sich schlafen. Es dauerte nicht lange, bis sie tatsächlich einschlief, denn so gemütlich hatte sie eine lange Zeit nichtmehr gelegen.

Auch wenn Asakas Schlaf erst kurze Zeit andauerte, wachte das Mädchen sichtlich erholt auf. Uahh...!, gähnte sie, während sie sich langsam aufsetzte um sich zu strecken. Im ersten Moment vor der sicheren Umgebung erschrocken, zuckte Asaka zusammen, doch als sie sich erinnerte, wie sie hierhergekommen war, ließ sie erleictert die Schultern sinken und stand auf. Hm... wenn ich Glück habe, dann sind sogar noch einige meiner Sachen hier., dachte sie und ging gemütlich zum Schrank in der Ecke des Wohnzimmers, welchen sie dort öffnete. Als sie allerdings hineinschaute, fand sie nicht was sie erwartet hatte - jemand schien ihre alten Sachen entsorgt und durch neue Klamotten, die in etwa ihrer jetzigen Größe entsprachen, eingetauscht. Kaum dass Asaka dies sah, huschte ihr ein Lächeln über die Lippen. Darüber, wer sich jedoch um das Haus kümmerte, machte sie sich mittlerweile keine Gedanken mehr und nahm ein schulterfreies knielanges Kleid in verschiedenen Grau- und Blautönen heraus. Bevor sie sich nun allerdings umzog, ing sie ins Badezimmer und wollte sich gerade zum Baden fertigmachen, als ihr ein Gedanke kam: Hier waren doch auch heiße Quellen, oder nicht? Die Frau hatte mir immer verboten, dorthinzugehen - das war 'nur für Ältere'... Nun, ich denke, jetzt bin ich älter geworden! Bei dieser Erinnerung wurde ihr Lächeln noch breiter und Asaka zog sich wieder an und lief zur Haustür, wo sie die passenden Schuhe zum Kleid vorfand. Kaum dass sie diese anzog, lief sie auch mit dem Kleid unter dem Arm aus dem Haus.

tbc: Die Heißen Quellen